Fraktionen von SPD und CDU schlagen Netzausbau vor!
n einem gemeinsamen Antrag beauftragen die Fraktionen von SPD und CDU den Mühlheimer Magistrat in Kooperation mit der Stadtwerke Mühlheim am Main GmbH (Stadtwerke) Standorte für zusätzliche „Stromtankstellen“ zu prüfen und ein Konzept nebst Kostenschätzung vorzulegen.
Gerade in der dicht besiedelten Region Rhein Main sind Elektrofahrzeuge eine gute Alternative. Viele Autofahrer zögern aber mangels ausreichender Infrastruktur und verhältnismäßig langer ´Betankungszeit´ mit der Anschaffung eines abgasfreien Autos. Die Stadtwerke betreiben bislang in Mühlheim Elektro-Zapfsäulen an zwei Standorten. Wir wollen die Zahl der Steckdosen deutlich erhöhen.“
Rosemarie Palm, SPD-Fraktionsvorsitzende
Palm: „Das Stromtanken muss sich unserem Alltag anpassen gleich ob beim Einkaufen, während des Friseurbesuchs, beim Kirchgang oder beim Bummel über den Wochenmarkt. Aber auch die Parkplätze an den S-Bahn Stationen sind für Pendler ein guter Ort, um die Akkus wieder mit ausreichend Watt zu versorgen. Neben öffentlichen Parkplätzen sind in die Prüfung auch Abstellflächen vor Supermärkten oder Arztpraxen einzubeziehen. Wir können uns eine Kooperation zwischen den Stadtwerken und den Eigentümern vorstellen, auch um Fördergelder aus Bundes- und Landestöpfen zu akquirieren“.
Mühlheim sei, so Palm, eine Hauptroute für den Verkehr aus dem Frankfurter Osten. Es sei ein Argument für den „Einkaufsstandort Mühlheim“, wenn Autofahrer hier das Kilowatt-Tanken“ mit Besorgungen verbinden könnten. SPD und CDU schlagen außerdem vor, an allen Stationen eine die Möglichkeit anbieten, auch E-Bikes aufzuladen, natürlich wenn möglich mit Öko-Strom.
Der Anteil der Elektro-Autos steigt stetig. Im Frühjahr 2020 betrug er in Deutschland 3,4 Prozent. Zum Vergleich: In China sind es bereits über 5 Prozent. In den kommenden Jahren muss sich die Quote deutlich erhöhen, denn der Verbrauch von fossilen Brennstoffen im Verkehr ist ein wichtiger Grund für den Anstieg von Kohlenwasserstoffen in der Atmosphäre. Nur wenn es gelingt das Verbrennen von Diesel und Benzin deutlich zu reduzieren, kann die Bundesrepublik im Jahr 2038 ihr Ziel, klimaneutral zu leben und zu wirtschaften, verwirklichen. Dazu muss jeder seinen Beitrag zur Begrenzung der Erderwärmung leisten. Je dichter das Netz an Stromtankstellen, so die Koalitionsfraktionen, desto größer die Bereitschaft umzusteigen. Eine ausreichende Zahl an Stromtankstellen sei die strategische Weichenstellung, damit dieser Plan gelinge.
Derzeit dauert der Ladevorgang „Elektro“ immer noch deutlich länger als das Auffüllen des Tanks mit Öl oder Benzin. Selbst an den sogenannten Schnellladestationen benötigt ein Fahrer im Schnitt 30 Minuten, um 80 Prozent der Batteriekapazität aufzufüllen. Gerade mit diesen Powerstationen ist Hessen unterversorgt. Im Ranking der Bundesländer belegt das Land nur Platz 12. Die Stadtwerke betreiben bislang zwei Ladestationen in Mühlheim, die auch für E-Bikes geeignet sind und über mehrere Anschlüsse verfügen: am Brückenmühl-Parkplatz und in der Dietesheimer Straße. Neben den Flächen am Bahnhof sind weitere Standorte denkbar. Beispielsweise auf dem Parkplatz der Willy Brandt-Halle oder im Markwald, in Lämmerspiel und in der Altstadt. Die genaue Lage ist auch immer eine Frage von Frequenz und Infrastruktur. Auch die Umgebung von Supermärkten sei für Elektro-Tankstellen ideal. Umweltschutz könne hier, so Palm, als Marketingtool für Kunden genutzt werden. Beispiel: das neue Einkaufszentrum in Steinheim ist mit einer beachtlichen Zahl der Ladesäulen für kommende Herausforderungen gerüstet. Die Stadtwerke könnten den Betreibern der Supermärkte Contracting Modelle anbieten oder über Fördermöglichkeiten aus Bundes- und Landesprogrammen beraten. Bei den Ladestationen rechnen Fachleute auf Grund der Massenfertigung in den nächsten Jahren mit sinkenden Preisen. Für SPD und CDU ist auch eine ausreichende Zahl an Ladestationen für E-Bikes in Kombination mit sicheren Abstellmöglichkeiten wichtig. Ein guter Standort könnten die Boxen an der S-Bahn-Station sein aber auch Orte am Radweg entlang des Mains. „Einkehren in Mühlheim, beispielsweise neben der ehemaligen Fährstation, und gleichzeitig das E-Bike mit Spannung versorgen und bequem nach Frankfurt zurück strampeln “.
Über den Antrag von SPD und CDU soll die Stadtverordnetenversammlung auf ihrer Sitzung am 5. November entscheiden.