In machen Gemeinden liegen Pflege- und Seniorenheime am Rande der Gemarkungen. In Mühlheim ist das nicht so.
Das DRK-Senioren-Zentrum liegt im Herzen von Mühlheim, gleich neben dem alten Rathaus.
Das Senioren-Zentrum bietet Platz für 105 Bewohner. Auf jeder der drei Etagen finden Bewohnerinnen und Bewohner einen Platz zum gemeinsamen Leben. Der Empfang im Erdgeschoss ist aufgrund der Pandemie ständig besetzt. Besucher/innen müssen einen tagesaktuellen Test vorweisen oder sich vor Ort testen lassen. Die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner wird streng beachtet. Wie die Leiterin des Zentrums Monika Kessler erläutert, ist die Vorsicht und Aufmerksamkeit ständig gefragt, denn die Gäste können das Senioren-Zentrum verlassen, um Geschäfte, Ärzte oder Apotheken aufzusuchen oder Besuche und Spaziergänge zu machen. Da besteht immer das Risiko, dass Covid ins Haus gelangen kann.
Im Gespräch mit der SPD zeigen sich die Verantwortlichen der DRK-Einrichtung offen und sprechen von sich aus den Skandal aus dem Jahr 2017 an. Eine Undercover-Mitarbeiterin eines Privatsenders hatte Missstände in der Pflege aufgedeckt. Von den damals Verantwortlichen habe sich das DRK getrennt und mit Monika Kessler eine Leiterin gefunden, die die Missstände angepackt und behoben habe. Ungleich schwerer ist es, dass verlorene Vertrauen der Mühlheimer Bevölkerung wiederzugewinnen. Hier zeigt die Einrichtung großes Engagement.
Im Foyer des Senioren-Zentrums befindet sich öffentliches Café und nicht nur die Bewohner lassen es sich dort bei frisch gebackenem Kuchen und einer Tasse Kaffee gut gehen. Ein neuer, freundlich gestalteter Veranstaltungsraum im Senioren-Zentrum steht auch Außenstehenden für Treffen offen.
So gestaltet hier jeden Dienst das Ehepaar Schmück ein Treffen für Geflüchtete aus der Ukraine. Auch im Netzwerk des sozialen Bürgerengagements in Mühlheim bringen sich Frau Kessler und Frau Schüller, die unter anderem für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, mit ein. Kooperationen mit der Hospizgemeinschaft und mit anderen Mühlheimer Institutionen klappen vorzüglich. Im Netzwerk arbeitet das Senioren-Zentrum mit den Kirchengemeinden der verschiedenen Konfessionen zusammen, die regelmäßig Gottesdienste innerhalb und außerhalb des Hauses anbieten.
Im Gespräch mit der SPD-Fraktion und den Magistratsvertretern wurden mit Philipp Daum, Leiter der DRK Pflege- und Seniorenzentren im Kreis, auch Themen angesprochen, die allen Einrichtungen zu schaffen machen. Neben der Bewältigung der Pandemie ist dies vor allem die Situation der Fachkräfte in unserem Land. Hier erhoffen alle eine tarifliche Verbesserung in der Pflege, um den Beruf auch für Jüngere attraktiver zu machen.
Eine weitere Sorge ist der Bedarf nach Kurzzeitpflege. Da ist das Angebot in Stadt und Kreis nicht ausreichend, um pflegende Angehörige zeitweise zu entlasten.
Diese und andere Anliegen nahm die SPD-Fraktion mit und dankte für den aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen.