Seit 01.07.2011 ist der Sozialdemokrat Daniel Tybussek Bürgermeister seiner Heimatstadt. Die SPD Mühlheim gratuliert herzlich zum 10-jährigen Jubiläum.
Der Ortsvereinsvorsitzende Percy Herrmann hat dies zum Anlass genommen, ein Interview mit ihm zu führen.
Percy Herrmann:
Lieber Daniel, herzlichen Glückwunsch zum Dienstjubiläum. Was war für Dich die wichtigste Herausforderung in dieser Zeit?
Daniel Tybussek:
Aus den 10 Jahren ein Thema hervorzuheben ist kaum möglich. Ich erinnere an den Umgang mit der Biogasanlage zu Beginn meiner Amtszeit, dann die Herausforderung, Flüchtlinge in unserer Stadt unterzubringen und zu integrieren, aktuell die Corona-Pandemie.
Ich bin sehr froh, dass wir mit einem starken Team und einer leistungsfähigen Verwaltung noch viel mehr bewegen konnten.
Percy Herrmann:
Kannst Du dafür Beispiele nennen?
Daniel Tybussek:
Gerne. In den letzten Jahren sind über 800 neue Kinderbetreuungsplätze entstanden, die Willy-Brandt-Halle wurde modernisiert, ein Kunstrasenplatz in Dietesheim gebaut, jetzt ist die Sportanlage Lämmerspiel gerade im Neubau, die Brückenmühle wurde erworben und wird gerade saniert, die Modernisierung der beiden Bäder, über 100 neue Wohnungen bei der Wohnungsbaugesellschaft und neben vielen anderen Investitionen, die unsere Stadt ökologisch verbessert und zukunftsfähig ausgerichtet haben, das Wichtigste: die Förderung und Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements in rund 200 Vereinen und Organisationen.
Percy Herrmann:
Ehrenamt und Bürgerbeteiligung sind nicht nur sehr bedeutsam, sondern auch sehr zeitintensiv. Kommt da die eigene Familie nicht zu kurz?
Daniel Tybussek:
Bürgermeister sein zu dürfen ist kein gewöhnlicher Beruf, das war von Anfang an klar. Deshalb empfinde ich einen vollen Terminkalender mit Abend- und Wochenendterminen auch nicht als Belastung. Vielmehr ist es für mich ein Privileg, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern unsere Stadt gestalten zu dürfen. Letztendlich ist dies alles eine Frage der Organisation und dank der großen Unterstützung und dem Verständnis meiner Familie ist das auch alles gut machbar. Schließlich ist mein Sohn ja auch kommunalpolitisch engagiert.
Percy Herrmann:
Stimmt. Jonas ist einer unserer jungen Mandatsträger in der Fraktion, die nun nicht mehr an der Regierung beteiligt ist. Wie empfindest Du die aktuelle Situation?
Daniel Tybussek:
Es ist natürlich immer einfacher und zielgerichteter, wenn die eigene Fraktion regierungsbeteiligt ist. So tragen jetzt andere die Verantwortung. Letztendlich ist es für eine Einschätzung zu früh, denn außer Posten zu verteilen ist in unserer Stadt inhaltlich noch nicht viel passiert. Entscheidend ist neben guten Ideen und Vorhaben auch die solide und nachhaltige Finanzierung.
Percy Herrmann:
Wie ist die Stadt denn aus Deiner Sicht finanziell aufgestellt?
Daniel Tybussek:
Wir haben in den letzten Jahren zum einen nachhaltig investiert, zum anderen sind wir verlässlich und sparsam mit dem Steuergeld umgegangen. Die erneute Haushaltsgenehmigung ohne Auflagen und die gute wirtschaftliche Situation in unserer Stadt bestätigen dies. Die Gewerbesteuer ist von 4,5 Mio. € zu Beginn meiner Amtszeit auf über 7 Mio. € gestiegen, über 1.500 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze sind in Mühlheim entstanden. Dazu wurden wir zweimal mit dem Spar-Euro ausgezeichnet.
Percy Herrmann:
Letzte Frage: was wünscht Du Dir für die Zukunft?
Daniel Tybussek:
Ich wünsche mir, dass bald wieder Normalität einkehrt und wir mit möglichst wenigen Verlusten durch die Pandemie kommen. Dann wird sich wieder zeigen, was Mühlheim neben der schönen Lage und guten Infrastruktur ausmacht: unzählig engagierte Menschen in den Vereinen, die sich sozial, kulturell oder sportlich einbringen und unsere Stadt erst so liebens- und lebenswert machen, wie sie es ist.